Montag, 9. Juni 2014

Ach Du schönes Imperfekt

Liebe Freunde der gepflegten Sprache,

auch der Sprachblogger leidet unter der Hitzewelle. Nur so ist es zu erklären, dass er mehrere Male über folgende Schlagzeile las, eher er sie verstand: "Warb bin Hammam auch um Beckenbauer?" (Hier nachzulesen).

Wer ist denn bitte Warb bin Hammam? Und wo in dieser Frage ist das Prädikat? Müsste es nicht eigentlich zu Beginn stehen? So langsam, als die gefühlten 45 Grad Büro-Temperatur sanken, brach die Erkenntnis durch: "Warb" ist das Prädikat. Es geht hier ums "Werben". In diesem Fall weniger um das Werben um eine Braut sondern um die Gunst des Kaisers Franz Beckenbauer (demnächst mehr, wie - sprachlich betrachtet - Franz Beckenbauer eigentlich zum Kaiser gekrönt wurde).

Und so freute sich der Sprachblogger über das gelungene Imperfekt: "Warb bin Hammam auch um Beckenbauer?". Die Schlagzeile hätte ja auch sprachlich lauten können: "Hat bin Hammam auch um Beckenbauer geworben?" Der Sprachblogger meint: im Perfekt sprachlich nicht annähernd so elegant wie die Form im Imperfekt. Daher: ein Hoch auf die 1. Vergangenheitsform, die im sprachlichen Alltag leider nicht mehr so häufig auftaucht. Aber ach so schön sind doch Formen wie: Er schwamm durch den See, trat mit den Füßen ans Ufer und trank das kühle Bier." (Na, steht hier das sprachliche oder die pure Vorstellung im Vordergrund?).

Jedenfalls ergeht hier der Aufruf an alle: beleben Sie das Imperfekt wieder mit Leben!

Zum Wohl,
Sebastian Kirchner
(sprach´s und verschwand)






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