Montag, 8. September 2014

Kinder-Grammatik

Heute begrüßt Sie der Sprachblogger mit einem "Hallihallo" wie so manche Kinder zur Begrüßung sagen. Jedenfalls geht es in diesem Post um Kinder, besser gesagt: um Kinder-Grammatik.

Haben Sie vielleicht kleine Kinder? Also Kinder im Alter von 2 und mehr Jahren, deren Spracherwerb in vollem Gange ist? Natürlich bedienen sich auch schon Kinder im Säuglingsalter einer "Sprache" und kommunizieren mit ihrer Umwelt. Und der Begriff "Spracherwerb" kann ja nun auch differenziert betrachtet werden. Darunter subsumiert sich neben dem Wortschatz auch die Bedeutung der Wörter (Semantik) und eben auch die richtige Verwendung dieser Wörter (Grammatik). Und um eben diese Grammatik soll es nun gehen. Insofern sind Kinder ab etwa 2 vielleicht auch schon 1,5 Jahren angesprochen, die den Versuch wagen, nicht nur Wörter nachzuahmen, sondern auch deren grammatisch korrekte Verwendung.

Haben Sie (Ihren) Kindern schon einmal "grammatisch" (im Übrigen: zum Unterschied zwischen grammatisch und grammatikalisch demnächst mehr in diesem Blog) zugehört und festgestellt wie kreativ die Kinder dabei sind?

Zum einen in der Bildung der Partizip-Form. Beliebt bei Kindern: schwimmen. Also, das Schwimmen an sich ist bei Kindern ja schon beliebt. Aber auch die Konjugation des Verbs schwimmen bereitet den Kleinen viel Freude. Ich schwimme, ich schwamm, ich bin geschwommen. Und was machen Kinder daraus? Ich bin geschwimmt. Herrlich. Genauso wie wir beispielsweise im Englischen die korrekte Vergangenheitsform lernen müssen (I buy a car, I bought a car und nicht etwa I buyed a car) lernen unsere Kinder für viele Verben die richtige Vergangenheitsform. Und was hat das nun mit Ihnen zu tun? Na sehr viel! Woher sollen unsere Kinder, die in diesem Alter meist noch nicht lesen können, es denn wissen? Eben: von Ihnen.

Somit fordert der Sprachblogger wieder einmal auf: sprechen Sie miteinander! Vor allem mit (Ihren) Kindern!

Ein weiteres Beispiel ist die Genitiv-Bildung. Neulich war in einem Zuhause der Sprachblogger zu hören: "Lilly ihrs Bett", was soviel bedeutet wie: "Lillys Bett". Eigentlich bedeutet es etwas ganz anderes: "Ich will im Bett meiner Schwester schlafen!".

Na dann: gute Nacht!
Sebastian Kirchner




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