Montag, 22. September 2014

O'zapft is - der Wiesn-Post

Grüß Gott miteinander,

es ist wieder soweit, die fünfte Jahreszeit in München (und auch in weiten Teilen des Münchner Umlands) hat begonnen! Es ist wieder Wiesn-Zeit!

Klar, für einen gebürtigen Bayern - und ein solcher ist der Sprachblogger nun einmal - gibt es kaum etwas Schöneres, als sich in überfüllten Bierzelten einpferchen zu lassen, Unsummen an Geld für schlecht eingeschenktes Bier und lauwarme Hendl auszugeben und sich mit Zuagroasten, Gschaftlern und sonstigen Gratlern um die letzten beiden Sitzplätze im Schottenhamel zu streiten... (Ironie aus!)

Wie war das? Hendl? Zuagroaste? Gschaftler? Gratler? Der bayerische Dialekt birgt hier das ein oder andere Mysterium, jedenfalls für den aus dem nördlichen Bundesgebiet stammenden Oktoberfestbesucher, hier eben auch Zuagroaster (dt. Zugereister) genannt.

Aber macht es denn Sinn, sich als Wiesntourist im Vorfeld mit den sprachlichen Feinheiten der einheimischen Kultur zu beschäftigen? Der Sprachblogger plädiert hier auf ein ausdrückliches JA!

Die Gründe sind vielfältig. Zum einen "outet" man sich nicht sofort als Tourist, das schaffen die meisten nur über die Fehlinterpretation der bayerischen Tracht - das ist jedoch ein anderes Thema. Zum anderen wirkt der Dialekt, ob jetzt ober- oder niederbayerisch, extrem sympathisch und wurde vor einiger Zeit nach einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Emnid auch als beliebtester Dialekt in Deutschland ermittelt.

Die Maßgabe (Achtung: Wortspiel beabsichtigt) ist also klar, beschäftigen Sie sich ein bisschen mit dem Dialekt der Bayern und speziell dem der Münchner, es wird niemandem schaden - im Gegenteil!

Ach ja, als Bayer seinen Dialekt zu verleugnen und krampfhaft Hochdeutsch zu sprechen ist auch nicht viel besser, jedenfalls nicht auf dem Oktoberfest...

Mit einem zünftigen Servus,

Johannes August



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