Montag, 12. Dezember 2016

Gesunde Ernährung meets Sprache

Liebe Gesundheits- und Ernährungsbewusste,

na, gehören Sie auch zu der wachsenden Gemeinde derjeniger, die immer mehr tierische Produkte aus ihrem Ernährungsalltag verbannen?

Zugegeben, dem Verzicht auf Fleisch und dergleichen ist nicht wirklich etwas entgegen zu setzen, doch sollte man dann, zumindest aus der leicht ironischen Sicht des Sprachbloggers, auch konsequent sein und seine Sprachgewohnheiten gleich mit umstellen. Sie verstehen nur Bahnhof, hier einige Beispiele:

Im sprachlichen Alltag verwenden wir oft Aussagen wie "Das ist mir doch Wurst!". Die Frage ist nun, darf ein Vegetarier, oder gar ein Veganer bedenkenlos diesen Ausspruch tätigen, ohne gegen sein sich selbst auferlegtes Credo zu verstoßen? Wäre nicht ein "Das ist mir egal!" wesentlich neutraler? Oder muss man die Aussage sogar dahingegen modifizieren, dass sie nun "Das ist mir Sojawurst!" oder "Das ist mir Fleischersatzprodukt!" heißt?

Auch das ein oder andere Sprichwort ist zumindest im Ansatz anti-vegan behaftet. Wenn nämlich der frühe Vogel den Wurm frisst, ist das dann aus fleischlosen Gesichtspunkten heraus noch vertretbar?

Aber es entsteht ja nicht nur diese Diskrepanz zwischen Fleischfressern und den Nicht-Fleischfressern, auch Vegetarier und Veganer haben Differenzierungsbedarf. Während ein Vegetarier durchaus einen ziemlichen Käse erzählen kann, muss hier dem Veganer gegenüber wohl mit genügend political correctness verbalisiert werden, dass er doch einen ziemlichen Hefeschmelz erzähle...

Diese Liste liesse sich noch unendlich weiterführen, der Stein zum Nachdenken ist aber angestoßen.

Mit einem zwinkernden Auge

Johannes August



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