zuerst einmal muss der Sprachblogger mit einem weit verbreiteten Mythos aufräumen. Vielleicht haben Sie schon einmal davon gehört, dass Eskimos eine Unzahl von Wörtern für Schnee und dessen Erscheinungsformen haben. Dem ist jedoch nur bedingt so. Aufgrund unterschiedlicher Sprachen in der eskimo-aleutischen Sprachfamilie, dem Unterschied in der Zusammensetzung des Wortfeldes "Schnee" sowie anderer Wortbildungsmuster entstand dieser fälschliche Eindruck.
Aber zurück zum eigentlichen Thema...
Nachdem der Winter uns ja über die Weihnachtsfeiertage mit seiner vollen Härte (oder Pracht - je nach gusto) getroffen hat, schien ein Ende des Schneefalls in greifbarer Nähe - bis heute Nacht. Nun ist es vor dem Fenster wieder weiß und das iPhone zeigt unheilschwangere Schneeflockensymbole in der Wettervorhersage der kommenden Woche.
Zeit genug also, um sich mit dem Wortfeld "Schnee" im Deutschen zu befassen!
Sicher kennen Sie Begriffe wie Neuschnee, Pulverschnee, Pappschnee und Kunstschnee, doch habe Sie schon einmal etwas von Faulschnee, Firn, Windharsch oder Industrieschnee gehört?
Bis auf den Industrieschnee sind all diese Schneevorkommen natürlichen Ursprungs, Industrieschnee hingegen ist ein anthropogenes, also durch Menschen verursachtes Wetterphänomen. In der Nähe großer Fabriken und Kernkraftwerke kann es vorkommen, dass die wasserdampfhaltige Abluft unter den niedrigen Temperaturen gefriert und als feiner Schnee wieder zu Boden fällt, ähnlich dem Kunstschnee auf Skipisten.
Doch egal welche Art von weißem Belag, als Autofahrer ist man über nichts wirklich froh - oder doch? Ein Begriff, der besonders im amerikanischen Sprachraum verwendet wird, ist der sogenannte Champagne Powder. Auch hierbei handelt es sich leider um besonders trockenen Pulverschnee, aber man wird ja noch einmal träumen dürfen...
Auf bald,
Johannes August
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