Montag, 15. September 2014

Haben Sie Lotto?

Werte Glücksritter!

Neulich in der Warteschlange eines Supermarktes hörte der Sprachblogger folgende Frage einer Kassiererin zu einem Kunden: "Haben Sie Lotto?". Der Kunde reagierte darauf mit einem irritierten: "Ich möchte Lotto spielen!", was die Verkäuferin mit einem Nicken bestätigte. Vermutlich dachte Sie sich: "Ja das habe ich doch gemeint!". Und vermutlich dachte sich der Kunde: "Ja, das hat sie wohl gemeint."

"Haben Sie Lotto?" ist keine Ausnahme in der deutschen Grammatik. Ständig begegnen wir vielen Abkürzungen, zum Teil vermischt mit Anglizismen. Selfie (= man macht ein Foto von sich), DIY (= Do It Yourself; diese Abkürzung wird vor allem von Heim- und Handwerkenden sowie tatkräftigen Dekorateurinnen gebraucht) oder KiGa, Kita und Kindi sind nur einige Beispiele zum Beleg.

Die Spracheffizienz wäre auch nicht weiter verwerflich. Da - vor allem - die Freizeit durch immer mehr Angebote gefühlt immer knapper wird, ist das Effizienzstreben vieler Menschen nun eben auch in der Sprache angekommen. So wird munter per SMS und Messenger kommuniziert, wo früher ein Telefonat geführt wurde.

Der Sprachblogger versteht sich aber wieder einmal als mahnende Instanz wenn schon nicht in der Sprache so doch wenigstens im Umgang mit der Grammatik. Wenn wir nicht gegensteuern, werden unsere Folgegenerationen nur noch in der Staccato-Grammatik kommunizieren. Ein Hoch also auf den vollständigen Satz.

Ich wünsche Ihnen einen guten Start in die Woche,
Sebastian Kirchner

PS: Nebenbei bemerkt: der Lotto-Jackpot ist sowieso geknackt...




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