Montag, 1. Juni 2015

Entstehung von Ironie

Liebe Leserinnen und Leser,

nach einwöchiger, urlaubsbedingter Abstinenz meldet sich der Sprachblogger wieder erholt und munter zurück. Die Zeit im Ausland und vor allem das Hotel waren sensationell, echt gut! Und jetzt wieder zuhause zu sein ist traumhaft, man kann sich nichts Besseres vorstellen.

Doch halt, schwingt in der Aussage nicht etwas Ironie mit? Und wenn ja, woran mag das wohl liegen? War der Urlaub wohl gar nicht wirklich schön?

Fakt ist, dass Ironie ein rhetorisches Mittel darstellt, bei dem der Sprecher das Gegenteil dessen sagt, was er eigentlich meint. Um seine Aussage als Ironie zu kennzeichnen, dienen häufig Gestik und Mimik als Hinweis an den Zuhörer.

Doch es gibt eben auch die Möglichkeit, wie im obigen Beispiel seiner Aussage durch Verdopplung des Inhalts einen ironischen Unterton zu verleihen.

Hier einige weitere Beispiele:

In einem Gespräch mit Ihrer Frau fällt der Satz: "Macht überhaupt nichts, gar kein Problem." Spätestens jetzt sollten Sie sich als Mann ernsthaft Gedanken machen, denn ein Konflikt steht kurz bevor.

oder:

Sie sehen sich einen Film an, der Ihnen nicht wirklich gut gefällt. Um Ihre Begleitung nicht vor den Kopf zu stoßen, sagen Sie: "Der Film war ganz toll, wirklich sehenswert!" Wie ernst das dann gemeint war, liegt bei Ihnen.

Sie sehen also, eine Verdopplung einer Aussage kann manchmal den genau gegenteiligen Effekt haben, als ursprünglich intendiert.

Machen Sie es also gut, bis bald

Johannes August

P.S.: Und ja, die Aussagen zum Urlaubsziel sind alle wahr!



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