wart Ihr denn alle auch schön artig?
Nach dem gestrigen Nikolaustag möchte der Sprachblogger diese Woche einmal mit sämtlichen Mythen rund um den rauschelbärtigen, wohl genährten Großvater-Typen aufräumen.
Fangen wir mit dem Ursprung und Namensgeber des 6.12. an, der heilige Nikolaus von Myra. Der Bischof aus dem 4. Jahrhundert wurde an seinem Todestag, dem 6.12. geehrt und es wurden zu seinem Gedenktag auch kleine Geschenke an Kinder ausgegeben. Erst im Zuge der Reformation wurde der "Geschenktag" auf den 24. bzw. 25.12. verlegt.
Als Begleiter des Bischofs trat häufig Knecht Ruprecht bzw. der Krampus im Bayerischen auf, bepackt mit Sack und Rute - quasi eine "good cop, bad cop"-Situation. Im Laufe der Jahre verschmolz die Figur des Nikolaus jedoch mit der des Knecht Ruprecht, die Accessoires des Gefährten gingen auf den Bischof über.
Im Zuge der Besiedelung der Neuen Welt kam das niederländische Pendant des heiligen Nikolaus namens Sintaklaas nach Amerika, besonders in das heutige New York, damals Neu Amsterdam. Da Sankt Nikolaus der Schutzpatron der Metropole war, wurde auch dessen Gedenktag entsprechend gefeiert. Somit war der Siegeszug des Santa Claus angestoßen...
Im Laufe der Jahre erhielt Santa Claus dann seine typischen Attribute: den weißen Rauschebart, die füllige Statur, sein rot-weißes Gewand, den Rentierschlitten usw. Das Bild des Bischofs war passé, sogar die renommierte NY Times schrieb 1927 von einem "standardisierten Santa Claus", der den Kindern in New York erscheinen würde.
Der sich hartnäckig haltende Mythos, dass Santa Claus eine Erfindung des Coca Cola Konzerns sei, ist von daher nachweislich falsch - eine gewisse Beziehung besteht jedoch. 1931 wurde ein Grafiker gebeten, eine Werbekampagne für den Brausehersteller mit dem Weihnachtsmann zu zeichnen. In den darauffolgenden Jahren gab es jeweils ein neues Motiv und aufgrund des Ähnlichkeit der Konzernfarben und der Bekleidung des Weihnachtsmanns kam schnell die Vermutung auf, Coca Cola hätte Santa erfunden.
Eine schöne und heitere Vorweihnachtszeit wünscht
Johannes August
P.S.: Bei uns in Bayern kommt sowieso das Christkind am 24.12., von daher ist hier die Aufklärung nur rein informativer Natur.
Dieser Artikel ist nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Jedoch sehr gut geschrieben und ich stimme mit allem. Mein Kompliment an den Autor!
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