Montag, 21. März 2016

Ich bin okay - Du bist okay - zusammen sind wir okayer!

Werte Sprachgemeinde,

was muss der Sprachblogger da lesen? Eine "okayere Episode"? Was um Himmels willen ist denn bitte "okayer"?

Aber von Anfang an: Der Sprachblogger ist ja dem öffentlich-rechtlichen Fernsehen quasi von Berufs wegen verbunden, da er hier häufig die Sprache findet, die er sucht. Also gesellt sich zu dem ein oder anderen Stück Bildungsfernsehen (!) auch ein gelegentlicher Tatort. Zu diesem unregelmäßigen Vergnügen aber gehört nun auch die Rezension desselben auf n-tv.de. Und siehe da, was die Kollegen der schreibenden Zunft so alles formulieren:

"... und in der Tat: Mit ein wenig mehr Konzentration hätte "Du gehörst mir", der mittlerweile 64. Einsatz des Kommissariats um die toughe Tätowierte, durchaus zu den okayeren Episoden gehören können." (Quelle: hier).

Ingo Scheel, der Autor dieses Artikels, meint also, mit mehr Konzentration hätte diese Folge des Tatorts zu den okayeren gehört. Nun ist schon klar, was Herr Scheel damit meint. Zu den besseren Folgen, zu den gelungeneren Folgen, zu den guten Ausgaben. Aber warum muss das mit einem Komparativ eines Adverbs bezeichnet werden? Ist das nun eine besondere Forme der Sprachkunst? Oder des auf sich aufmerksam Machens?

Jedenfalls findet das der Sprachblogger ganz und gar nicht okay! Wo kämen wir denn da hin, wenn jedes Adverb (zugegeben aus dem Englischen) auf einmal adjektivisch verwendet werden könnte? Dann wäre der Sprachblogger ja nicht happyer als vorher. 

Starten Sie in eine gutere Woche,
Sebastian Kirchner



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