Bitte gerade Haltung einnehmen, ordentlich hinsetzen und die Augen schärfen! Denn es geht um nicht weniger als den respektvollen Umgang mit unseren meist vierbeinigen Mitbewohnern, die zum Verzehr geeignet sind. Ja, Sie haben richtig gelesen: der respektvolle Umgang mit der Nahrung eines großen Teils der Bevölkerung beherrscht diesen Beitrag.
Nun gut, werden Sie sich vielleicht denken, das scheint Alltag zu sein und warum könnte es sich also lohnen, hier noch weiter zu lesen?
Na weil der respektvolle Umgang mit der tierischen Grammatik nicht so einfach ist. Glauben Sie nicht? Na dann lesen Sie doch selbst:
"Merkel fordert Respekt für Schweinebraten" (hier).
Ja und nun? Stimmt: wir sollten alle die Schweine stärker achten. Was würden wir nur ohne die possierlichen Tierchen machen, die uns immer wieder Grund für viele vergnügliche Bilder geben (jemand hat Schweineohren, er stinkt wie eine Sau, ich glaub mein Schwein pfeift, usw.) Oder vielleicht ist es ein Aufruf der Kanzlerin, mehr Schweinefleisch zu essen? Oder sollten wir gar generell mehr Braten essen, weil ihr das Schwein herzlich egal ist?
Lassen Sie uns Licht ins Dunkel dieser grammatischen Spitzfindigkeit bringen (Der ein oder andere von Ihnen wird beim Lesen dieser Schlagzeile von n-tv.de ja sowieso schon zusammengezuckt sein):
Natürlich muss es korrekterweise "Respekt vor ..." und nicht etwa "Respekt für ..." lauten.
Vermutlich hat das Uns-Angie auch so gesagt - mindestens aber gemeint. Niemand soll in diesem Land gezwungen werden, (Schweine-)fleisch zu konsumieren. Vielmehr geht es darum, den Schweinebraten zu achten, weil er (so meinte es vermutlich die Kanzlerin, der genaue Wortlaut geht aus dem Artikel leider nicht hervor) zur deutschen Kultur gehöre.
Also zusammengefasst: Respekt vor dem Schweinebraten - schließlich hat er es verdient!
Auf bald,
Sebastian Kirchner
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