Montag, 14. April 2014

Hallo, Guten Tag und Grüß Gott!

Werte Lesende,

jetzt ist es also soweit: wir müssen persönlich werden! Wie das genau gemeint ist? Na bezogen auf die Anrede. Inzwischen kennen wir uns doch schon zumindest so gut, so dass "Werte Lesende" nicht mehr angebracht ist. Vielmehr könnten wir uns doch auf ein weniger förmliches "Guten Tag" bzw. bayerisches "Grüß Gott" (= norddeutsch "Moin") einigen oder einen Tageszeitengruß verwenden wie beispielsweise "Guten Morgen". Was meinen Sie? Wäre das was?

Vielleicht geht unsere Bekanntschaft eines Tages auch so weit, dass ein "Liebe Lesende" zu Beginn jedes Posts steht. Mal sehen, wir wollen es ja nicht übertreiben...

Diese unterschiedlichen Anreden haben aber auch einen sprachlich-ernsten Hintergrund. Es geht um die inflationäre Verwendung der Begrüßung mit "Hallo" von Menschen, denen wir ein erstes Mal begegnen. Ist Ihnen schon einmal aufgefallen, wer Sie in Ihrem Alltag mit dieser floskelhaften Begrüßung anspricht ohne eine wirkliche Beziehung zu Ihnen zu haben? An der Supermarktkasse, beim Bäcker, im Restaurant, usw. Überall tönt das persönlich-oberflächliche Hallo durch die Hallen. Scheinbar gehört es schon zum feinen Ton, eben nicht die feine Anrede zu wählen.

Der Sprachblogger meint: ein Hoch auf die individuelle Anrede! Lassen Sie uns gemeinsam in der Vielfalt der Begrüßungsfloskeln schwelgen und versuchen, dem bequemen Einheits-Hallo zu entfliehen!

In diesem Sinne:
Tschüß Auf ein baldiges Wiedersehen,
Sebastian Kirchner



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