auch diese Woche hat der Sprachblogger wieder einmal Grund zur Aufregung über den Umgang mit der deutschen Sprache. Bisher haben wir ja allerlei Sprachpanscher kritisiert. Ihnen ist zu Gute zu halten, dass sich die Nominierten (Deutsche Bahn, Wolfgang Joop und andere) ja nicht explizit der deutschen Sprache verschrieben haben und somit eine gewisse Nachsicht erwarten können.
Diese Woche ist das allerdings anders. Diese Woche geht es einem Herrn oder einer Dame an den Kragen, der/die sich von Berufs wegen mit der deutschen Sprache beschäftigt. Allerdings versteckt sich unser Delinquent hinter einer Überschrift, so dass hier niemand fälschlicherweise beschuldigt werden soll.
Nun aber genug der Verwirrung, her mit der Auflösung: In der Augsburger Allgemeinen vom 11.10.2014 war in einem Artikel der dpa zu lesen, dass es "Weitere Erfolge des IS in Kobane" gäbe. Weitere Erfolge? Welche Erfolge denn bitte? Was überhaupt ist ein Erfolg? Dazu finden wir im Bedeutungswörterbuch des Duden den Hinweis, ein Erfolg sei ein "positives Ergebnis einer Bemühung". Nun kann aber im Zusammenhang mit den Bemühungen des IS ja wohl kaum von einem "positiven Ergebnis" gesprochen werden. Was soll daran positiv sein, wenn Menschen vertrieben werden, wenn Menschen Gewalt angetan wird und wenn Menschen durch Gewalt sterben? Nichts! Aber auch rein gar nichts! Überhaupt nichts!
Wie also in aller Welt kommt ein Journalist darauf, den Begriff "Erfolg" im Zusammenhang mit einer Terrororganisation zu verwenden? Der Sprachblogger kommt bei allem Nachdenken nur auf eine Erklärung: der Verfasser dieser Überschrift hat sich dabei nichts gedacht. Aber auch rein gar nichts! Überhaupt nichts! Denn sonst wäre ihr/ihm aufgefallen, dass Gewalt nie positiv ist!
Auf die Flut der Leserbriefe ist der Sprachblogger gespannt und hält Sie auf diesem Kanal auf dem Laufenden.
Mit nachdenklichen Grüßen,
Sebastian Kirchner
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